6 Tipps für Deine erste Splitboardtour

6 Tipps für Deine erste Splitboardtour

Du sitzt mit Deinem neuen Splitboard daheim und frägst Dich, wie Du jetzt anfangen sollst? Hier unsere sechs Tipps damit Du Spaß am Berg hast und voll durchstarten kannst. 

1. TOURENPLANUNG

Oft sind Splitboardeinsteiger erfahrene Snowboarder, die davon träumen mit ihrem neuen Splitboard schöne, zuvor unerreichbare, Lines fahren zu können. Das kannst Du bestimmt schnell in die Realität umsetzen, aber unser Ratschlag für die erste Tour: Halte es einfach und übertreib es nicht! Die Berge laufen nicht davon und es ist sinnvoller Deine Technik zu üben und Deine Ausrüstung kennenzulernen, als unnötige Risiken einzugehen. 

Auch wenn sie manchmal belächelt werden: Als erste Tour ist eine Pistentour sehr sinnvoll. Man kann sich voll auf den Aufstieg konzentrieren und muss sich keine Gedanken über Routenwahl oder Lawinenrisiko/-ausrüstung machen. Zudem ist man auf einer präparierte Piste, die man auch ausgepowert wieder runterkommt und Spitzkehren muss man auch noch keine können ;)

2. AUSRÜSTUNG

Mach Dich zuhause mit dem Umbau der Bindungen und dem Anbringen/Entfernen der Felle vertraut. Daheim ist es warm und trocken und wenn etwas nicht auf Anhieb funktioniert, dann frierst Du Dir nicht gleich die Finger ab. Bei den meisten Touren kann man direkt mit dem Aufstieg beginnen. In solchen Fällen kann man auch daheim schon die Felle aufziehen und die Bindungen montieren (mehr zum Umbau zwischen Aufstiegs- und Abfahrtsmodus findest Du hier).

Damit Du nichts wichtiges vergisst, kannst Du einen Blick auf unsere Packliste werfen. Bei der Bekleidung kommt das oft zitierte Zwiebelprinzip zum Einsatz. Für den Aufstieg bist Du meistens gut angezogen, wenn es Dir am Anfang etwas zu kühl ist. Besser einmal anhalten und etwas überziehen, als zu viel anzuhaben, viel zu schwitzen und danach dann zu frieren.

Im Gelände empfehlen wir auch immer Harscheisen mitzunehmen. Gerade am Anfang Deiner Tourenkarriere können diese bei harten Traversen mehr Sicherheit vermitteln.

3. AUFSTIEG

Wie bereits im ersten Tipp erwähnt sind Pisten ein optimales Übungsgelände. Man kann den Rucksack leicht halten, da man keine Lawinenausrüstung benötigt und kann in Ruhe an der Gehtechnik arbeiten. Um die Basics und die ersten Spitzkehren zu üben genügt sogar ein kleiner Hügel mit etwas Schnee.

Ein Fehler, den man nicht nur bei Anfängern, sondern auch bei Fortgeschrittenen häufig sieht, ist dass die Boardhälften bei jedem Schritt angehoben werden. Dadurch verschenkt man Kraft, die dann bei der Abfahrt fehlen kann. Besser: Die hintere Boardhälfte nur über den Schnee nachziehen, so dass die Zehenspitzen nie den Bodenkontakt verlieren. 

Ein weiterer verbreiteter Fehler ist das Gehen mit zu viel Vorlage. Aufgrund der falschen Belastung kann es, speziell in steilerem Gelände, schnell passieren, dass die Felle ins rutschen kommen. Am Anfang kann es helfen die Fersen bei jedem Schritt bewusst in den Schnee zu drücken, um ein gutes Gefühl dafür zu bekommen. Was auch helfen kann: Klappe die Steighilfen nicht zu früh aus! Die höhere Fersenposition verleitet schnell dazu das Gewicht zu stark auf die Zehen zu verlagern.

Dann geht es einfach darum Deinen Rhythmus zu finden und regelmäßig etwas zu trinken. Genieße den Aufstieg!

Du wirst ~90 % Deiner Tourenzeit damit verbringen ;)

4. AM GIPFEL

Oben angekommen? Jetzt heißt es erstmal kurz durchschnaufen und das Panorama genießen! 

Aber nicht zu lange! :D Gerade an kalten, windigen Tagen muss man schauen, dass man nicht auskühlt. Wenn möglich einen windgeschützten Platz suchen und von der Aufstiegs- in die Abfahrtsmontur wechseln: Shirt und Handschuhe wechseln, Hardshell-Jacke anziehen, etc.

Wenn Du warm angezogen bist, dann kannst Du mit dem Umbau beginnen. Am besten lässt Du die Felle noch am Board und baust die beiden Hälften zusammen. Mit montierten Fellen fährt das Brett nicht davon. Erst danach Felle abziehen und immer darauf achten dass das Board gut liegt/gesichert ist. Wir haben schon von Leuten gehört, denen eine kräftige Windböe das Board umgedreht hat, das dann talwärts gerauscht ist. Das Board ist dann oft weg und den Berg zu Fuß runterzukommen kann sehr gefährlich werden.

Felle sorgfältig mit Fellfolien zusammenlegen, damit sie sauber bleiben und auch weiterhin gut kleben. Am besten den Rücken dem Wind zuwenden, um die Felle im Windschatten zusammenlegen zu können. Wenn später nochmal aufgefellt werden soll, dann ist es sinnvoll die Felle nicht im Rucksack, sondern nahe am Körper, bspw. in der Innentasche der Jacke, zu verstauen. 

Jetzt kann man sich nochmal sammeln, bevor es an die Abfahrt geht. Was kleines essen, etwas trinken, wenn es kalt wird die Arme kreisen und mit den anderen besprechen, wie die Abfahrt laufen soll.

5. ABFAHRT

Jetzt kommt hoffentlich der spaßigste Teil der Tour, die Abfahrt. Auch hier gilt (nochmal den erhobenen Zeigefinger vorstellen): Lass es langsam angehen!

Genieße die Abfahrt und lerne erstmal Deine neue Ausrüstung kennen. Achte darauf, ob die Bindungseinstellung schon passt oder ob Du mit etwas Feintuning noch mehr Fahrspaß herausholen kannst.

6. APRÈS-TOUR

Auf der Heimfahrt freust Du Dich bestimmt schon auf eine warme Dusche/das Sofa/ein kühles Bier. Egal wofür Du Dich entscheidest: Genieß es, Du hast es Dir verdient! :)

Aber Du solltest nicht nur Dich, sondern auch Deine Splitboardausrüstung pflegen. Dazu gehört:

  • Die Felle bei Zimmertemperatur trocknen und dann, auf die Fellfolien geklebt, bei Raumtemperatur verstauen.
  • Schnee/Wasser vom Board abwischen, damit sich an den Kanten kein Rost bilden kann. 
  • Schauen, dass alles für die nächste Tour bereit ist. Dazu gehört beispielsweise zu schauen, ob die Bindungsteile und Verbindungselemente noch fest sitzen oder das Board zu wachsen. 

So wirst Du mit Deinem neuen Equipment lange Spaß haben und bist für die nächste Tour gerüstet.