Splitboarden ist eine einfache Möglichkeit, um den Menschenmassen am Lift zu entkommen, mit Freunden in der Natur unterwegs zu sein und traumhafte, unverspurte Hänge zu fahren. Aber aller Anfang ist schwer. Daher beantworten wir hier die folgenden Fragen und Themen, um dir den Einstieg in die Splitboardwelt zu erleichtern.

Was ist Splitboarden?

Genug von den Warteschlangen an Skiliften an Pulvertagen und zerfahrenen Hängen? Bereit, das Backcountry auf der Suche nach der perfekten Abfahrt zu erkunden? Wenn du diese Fragen mit "Ja" beantwortet hast und nicht bereit bist, die Freiheit des Snowboardens aufzugeben, dann laden wir dich ein in die wunderbare Welt des Splitboardens.

Ein Splitboard ist ein Snowboard, das in zwei "Ski" geteilt werden kann. Durch das Anbringen spezieller Bindungen und spezieller Steigfelle kannst du diese Splitboardhälften nutzen, um im freien Gelände bergauf zu wandern. Sobald du den Gipfel erreicht hast und eine gute Abfahrtslinie gefunden hast, kannst du das Splitboard wieder zusammenfügen, und schon hast du ein Snowboard, um eine hoffentlich unberührte und pulverreiche Abfahrt zu genießen. Splitboarden ist für Snowboarder die Eintrittskarte zu tollen Erlebnissen in der Natur und endlosem Powderspaß im Backcountry.

Splitboarder im Aufstieg aus der Eigenperspektive
Backcountry Sicherheit

Das Befahren von unberührten Powderhängen ist eine der schönsten Aktivitäten auf einem Snowboard, aber natürlich bestehen dort auch einige Risiken, die ernst genommen werden sollten. Bevor du ins freie Gelände aufbrichst, musst du über das richtige Wissen und die entsprechenden Werkzeuge verfügen, um deine eigene Sicherheit und die Sicherheit deiner Partner zu gewährleisten. Dazu gehört eine angemessene Ausbildung in Lawinenkunde, grundlegende Erste-Hilfe-Fähigkeiten und das Wissen darüber, wie man die LVS-Ausrüstung (Lawinen-Verschütteten-Such-Ausrüstung) verwendet. Gerade bei deinen ersten Schritten im Backcountry ist es sinnvoll bei Lawinenkursen oder Touren mit erfahrenen Bergführern Erfahrung zu sammeln. Unter den folgenden Links findest du erste Anlaufstellen, die dir den Einstieg erleichtern können:

Was ist ein Splitboard & wie funktioniert es?

Ganz einfach: Ein Splitboard ist ein Snowboard, das in zwei Hälften geteilt und wieder zusammengefügt werden kann. In Kombination mit speziellen Bindungssystemen bedeutet dies, dass du dein Board in zwei Hälften teilen und bergauf gehen kannst, um es oben wieder zusammenzusetzen, um wie mit einem normalen Snowboard abzufahren. Da du damit nicht mehr auf Lifte angewiesen bist, kannst du dich frei am Berg bewegen und unbefahrene Hänge entdecken.


Vor 10-15 Jahren waren selbstgebaute Splitboards noch weit verbreitet. Dazu nahm man ein "Solid" zersägte es und montierte mehr oder weniger abenteuerlich eine geeignete Bindung und Adapter. Wie bei normalen Snowboards (unter Splitboardern oft "Solids" genannt), gibt es mittlerweile aber eine Vielzahl von Splitboards auf dem Markt, mit verschiedenen Shapes, Materialien und Größen für jeden Geschmack.
Bretter, die schon als Splitboards das Werk verlassen, bieten viele Vorteile. Mit einer Stahlkante auf der Innenseite, Splitboardbindungs-spezifische Inserts und vorinstallierten Clips sind Werkssplits bereit, alles zu bewältigen, was du ihnen abverlangst, ohne dass du dein Lieblingsboard zersägen musst.
Hier siehst Du unser Nordstau Split im Tourenmodus. Das bedeutet die Bindung ist im Gehmodus montiert und das Steigfell ist aufgezogen.

Wie finde ich ein passendes Splitboard?

Die Auswahl des richtigen Splitboards ähnelt der Auswahl eines normalen Snowboards: Du solltest ein Board wählen, das zu deinem Gewicht, deinem Können, deinem Fahrstil und dem Gelände passt, in dem du fahren wirst. Bedenke, dass du dieses Board auf unterschiedlichem Gelände verwenden wirst als dein reguläres Snowboard. Im Backcountry gibt es schließlich keine präparierten Pisten. Ähnlich wie bei normalen Snowboards können Splitboards, je nach ihrer beabsichtigten Verwendung und dem Gelände, in dem sie am besten funktionieren, unterschieden werden.

Fährst du schon seit Jahren Snowboard und möchtest jetzt mit dem Splitboaden anfangen? Dann solltest du darauf achten, dass du ein Board auswählst, dass dich bergab nicht einschränkt! Viele Anfängersplitboards sind wirklich nur Leuten zu empfehlen, die keine/sehr wenig Snowboarderfahrung haben, da die verbauten Materialien nicht die nötige Stabilität und Laufruhe geben, die fortgeschrittene Rider brauchen. Gerade in anspruchsvollerem Gelände kann das schnell zur Gefahr werden. Diese Sorge brauchst Du Dir bei unseren Boards nicht zu machen, wir entwickeln nur Boards, die wir auch selber fahren wollen :D

Wenn du dir bei unseren Boards oder Splitboardsets nicht sicher bist, welches Modell, welche Größe oder welches Set am besten zu dir passt, dann helfen wir dir gerne. Probier am besten erstmal unseren Boardfinder aus! Dort wird dir gleich eine erste, dir passende Empfehlung ausgesprochen. Auch für eine persönliche Beratung durch unser Team ist dies der beste Startpunkt. Damit haben unsere Experten schon deine wichtigsten Infos und können dir eine maßgeschneiderte Empfehlung zukommen zu lassen.

Was gehört noch zu einem Splitboardsetup dazu?

Nur mit Brett ist es natürlich noch nicht getan. Du brauchst auch noch einige andere Ausrüstungsgegenstände, bevor du den Berg unsicher machen kannst.

Splitboard-Bindung

Da die Bindungen auch eine Gehfunktion für den Aufstieg benötigen, kann keine gewöhnliche Snowboardbindung verwendet werden, sondern man braucht spezielle Splitboardbindungen. Diese unterscheiden sich auch noch in weiteren Punkten von normalen Bindungen:

  • Schneller, werkzeugloser Wechsel zwischen Touren- und Abfahrtsmodus
  • Da Splitboard-Bindungen für lange Anstiege konzipiert sind, sind sie meist mehr auf Leichtbau getrimmt, als normale Snowboardbindungen
  • Spezielle Highbacks auf den Splitboardbindungen lassen sich mit einem Handgriff verstellen, um größere Neigungen und somit Schritte zu ermöglichen.

Einen kleinen Überblick über die Funktionsweise der Bindungen in unserem Shop findest du hier.

Splitboard Interface

Das "Interface" ist die Schnittstelle, mit dem die Bindungen sowohl für den Aufstieg als auch für die Abfahrt auf dem Splitboard montiert werden. Je nach Bindungshersteller gibt es hier verschiedene Systeme, die im Allgemeinen nicht untereinander kompatibel sind.

Splitboard "Hooks" und "Tip & Tail Clips"

Splitboard-Hooks sind die Verbindungselemente, die grob in der Mitte zwischen den Bindungen und den Boardenden zu finden sind. Tip- und Tail Clips nennt man die Verbindungselemente ganz vorne an der Nose und ganz hinten am Tail des Boards. Gemeinsam mit dem Bindungsinterface sorgen diese Elemente dafür, die beiden Hälften des Splitboards zusammenzuhalten und eine erhöhte Torsionssteifigkeit zu bieten. Bei unseren Boards musst du dir aber keine Gedanken machen, da diese Verbindungselemente bereits montiert und eingestellt sind.

Splitboard-Harscheisen

Wenn du mit deinem Board ins freie Gelände möchtest, dann empfehlen wir beim Splitboardkauf immer auch gleich passende Harscheisen zu kaufen. Man weiß nie, wann man sie benötigen wird. Sie können wochenlang in deinem Rucksack liegen, aber sobald du in einer eisigen Traverse stehst, wirst du froh sein, dass du sie eingepackt hast.

Die scharfen Zacken der Harscheisen graben sich ein und bieten zuverlässigen Halt, was gerade Splitboardeinsteigern zusätzliche Sicherheit vermitteln kann.
Damit die Harscheisen zur Ausrüstung passen, sind zwei Dinge zu beachten:

  • Es passen nur Bindungen und Harscheisen der gleichen Marke zusammen. Das bedeutet eine Vermischung (Bindung der Marke X, Harscheisen der Marky Y) ist nicht möglich.
  • Abhängig von der Breite des Boards sind unterschiedliche Harscheisenbreiten zu verwenden (In unserem Shop haben wir bei den Harscheisen die jeweils passenden Boardmodelle aufgelistet).

Splitboard-Steigfelle

Splitboardfelle sind ein sehr wichtiger Teil der Ausrüstung. Sie bieten die notwendige Traktion für den Aufstieg. Steigfelle sind Streifen aus klebstoffbeschichtetem Stoff mit winzigen Härchen. Diese Härchen zeigen in Richtung Tail deines Splitboards. Schiebt man die Splitboardhälfte nach vorne, so gleiten sie leicht über den Schnee. Bei einer Rückwärtsbewegung stellen sich die Härchen der Steigfelle jedoch auf und verhaken sich im Schnee, um ein rückwärtsrutschen zu verhindern.

Steigfelle sind entweder als Universal-Steigfelle oder boardspezifisch erhältlich.

  • Univeral-Steigfelle werden über große Haken, die über Nose und Tail des Boards gehängt werden, am Board befestigt und müssen erst auf das Board zugeschnitten werden.
  • Boardspezifische Splitboardfelle sind bereits passend für das jeweilige Board zugeschnitten. Unsere Boards verfügen über spezielle Bohrungen, die genau auf die dazu passenden EZ-Lock-Splitboardfelle angep. Dies bietet neben der sekundenschnellen Montage noch den Vorteil, dass die Felle kürzer geschnitten sein können, was Gewicht spart. Der größte Vorteil ist aber die dazugewonnene Sicherheit, da beim Umbau die Felle die ganze Zeit am Board bleiben können und ein wegfahren des Bretts erheblich erschwert wird.
Befestigung des Splitboardfells an der Nose

Splitboard-Stöcke

Ich bin doch Snowboarder, wozu brauche ich Stöcke??!!? 😂
Obwohl viele Snowboarder wenig Erfahrung im Skifahren haben, sind Stöcke beim Aufstieg am Berg unerlässlich. Sie bieten Balance, aber vor allem ermöglichen sie es dir, dich mit deinen Armen fortzubewegen, wenn du über flaches oder leicht hügeliges Gelände gehst. Die meisten Splitboard-Stöcke verwenden ein dreiteiliges oder vierteiliges zusammenschieb-/klappbares Design, so dass sie sich auf eine handliche Größe komprimieren lassen, um sie für die Abfahrt in deinem Rucksack zu verstauen.

Splitboardboots

Oft wird uns die Frage gestellt, ob man die vorhandenen Snowboardboots verwenden kann oder ob man spezielle Splitboardboots braucht. Am Anfang musst du dir da keine Sorgen machen: Verwende einfach deine eingefahrenen Boots!
Nach den ersten Touren und mit etwas Erfahrung kannst du dir dann überlegen, ob spezielle Splitboardboots für dich Sinn machen. Diese verfügen über einige Features, die vor allem bei hochalpinen Aufstiegen nützlich sind. Dazu gehören:

  • höhere Seitensteifigkeit, die in harten oder steilen Traversen mehr Kontrolle geben
  • Schaft mit weniger Forward-Lean für größere Schrittreichweiten
  • Gummirand, um Beschädigungen durch Felsen zu vermeiden
  • Steigeisenclips, die eine schnelle und sichere Montage von Steigeisen erlauben
  • Stabile, rutschfeste Sohle, ähnlich wie bei Bergschuhen